Wirtschaftsbeziehungen

Bayern und Mexiko haben vieles gemeinsam: Fest verwurzelt in den Traditionen und mit einem lebendigen Brauchtum sind beide Länder zugleich offen für Neues und für die Welt.

Mexiko ist der zweitgrößte Handelspartner Bayerns auf dem amerikanischen Kontinent. Viele bayerische Unternehmen sind in Mexiko präsent, davon zahlreiche mit eigenen Produktionsstätten.

Bayern verfügt über eine eigene Repräsentanz in Mexiko und unterhält intensive Beziehungen zu mehreren mexikanischen Bundesstaaten. Auch auf wissenschaftlich-technologischem Gebiet besteht ein enger Austausch.

Bayern ist die zweite Heimat zahlreicher Mexikanerinnen und Mexikaner und zunehmend auch mexikanischer Unternehmen.

Handelsbeziehungen Bayern - Mexiko

Mit einer Bevölkerungszahl von 127,5 Millionen Einwohnern und einem Handelsvolumen von 4,6 Milliarden Euro im Jahr 2023, davon 2,5 Milliarden Euro an Exporten, ist Mexiko nach den USA der zweitgrößte Handelspartner und Absatzmarkt Bayerns in Amerika. Unter den wichtigsten Lateinamerika Ländern ist Mexiko auf dem obersten Rang. Die letzten Jahre zeigen einen deutlichen Anstieg des Handelsvolumens. Insbesondere die Einfuhren aus Mexiko haben sich seit 2021 fast verdreifacht.

Hinter diesen Zahlen steht das wachsende Interesse bayerischer Unternehmen an Mexiko und auch mexikanischer Unternehmen an Bayern. Aktuell unterhalten rund 750 bayerische Unternehmen Geschäftsbeziehungen mit Mexiko. Als Grenznachbar der USA profitiert Mexiko, insbesondere durch die Freihandelszone mit den USA und Kanada (USMCA), mit am stärksten vom internationalen Trend zur Verlagerung von Produktion. Auch deutsche Unternehmen investieren verstärkt.

Mit einem Anteil von 26,1 Prozent der gesamten Investitionen Deutschlands lagen die bayerischen Investitionen in Mexiko im Jahr 2021 überdurchschnittlich hoch. Die bayerischen Unternehmen haben rund 4,9 Milliarden Euro in Mexiko investiert.

Nach Angaben der deutschen Bundesbank betrug der Jahresumsatz von bayerischen Unternehmen in Mexiko im Jahr 2021 rund 14,4 Milliarden Euro. Die Beschäftigtenzahl lag in dem Jahr bei rund 80.000.

Mexiko – Standort bayerischer Unternehmen

Rund 40 bayerische Unternehmen haben Produktionsstätten in Mexiko, rund 90 haben eigene Vertriebs- und Serviceniederlassungen und über 170 sind mit einer Handelsvertretung vor Ort.

Neben allseits bekannter internationaler Konzerne wie Adidas, Airbus Helicopters, Allianz, Audi, BMW, Linde, MAN oder Siemens sind auch viele Mittelständler und Hidden Champions aus dem Freistaat in Mexiko vertreten. Hierzu zählen

  • Automobilzulieferer wie zum Beispiel Alfmeier, Brose, Dräxlmeier, Grammer, Leoni, Nicro Bolta, Schäffler, Schlemmer oder Wallstabe & Schneider,
  • Maschinen- und Anlagenbauer wie Güntner, Käser, Krauss Maffei, Krones, Kuka oder Multivac,
  • Zulieferer für „weiße Ware“ wie Diehl oder EMZ Hanauer,
  • Dienstleister wie Dachser, Dietrich oder Rödl & Partner und
  • Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen wie Eagle Burgmann, Flottweg, Gieseke, Klüber, Peri oder Rohde & Schwarz.

Direktflug München Mexiko

Für den intensiven Geschäfts- und Reiseverkehr zwischen Bayern und Mexiko bietet die Deutsche Lufthansa seit April 2014 fünfmal pro Woche einen Direktflug von Mexiko nach München an.

Regionale Kooperationen und Allianzen

Wirtschaft spielt sich nicht im luftleeren Raum sondern in den Regionen ab. Dort haben die Unternehmen ihre Standorte und arbeiten mit ihren Zulieferern, Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen zusammen. Deshalb setzt Bayern bei der Förderung der Wirtschaftsbeziehungen mit Mexiko auf einen engen Kontakt zu den Bundesstaaten mit starker Präsenz bayerischer Unternehmen und einem hohen wirtschaftlichen und technologischen Potential.

Wissenschaftliche Kooperation

Innerhalb der Beziehungen zwischen Bayern und Mexiko bilden der akademische Austausch und die wissenschaftliche Kooperation ein wichtiges Element. Inzwischen bestehen 92 Partnerschaften zwischen bayerischen und mexikanischen Hochschulen. Die Zahl der mexikanischen Studierenden in Bayern ist von 85 im Wintersemester 2003 / 2004 auf 538 im Wintersemester 2019 / 2020 gestiegen. Einen wesentlichen Anteil daran hat das  Bayerische Hochschulzentrum für Lateinamerika (BAYLAT), das eng mit der Repräsentanz zusammenarbeitet.

Mexiko in Bayern

Auch mexikanische Unternehmen engagieren sich zunehmend in Bayern. Darunter sind große Konzerne wie CEMEX aber auch kleinere Technologieunternehmen wie Bioskinco.

Für mexikanische Unternehmen, die erfolgreich auf den internationalen Märkten mitspielen wollen, bietet Bayern den idealen Zugang zu innovativen Technologien und zum europäischen Markt.

Mit über 3.660 Mexikanern, die bereits in Bayern leben, ist eine beachtliche mexikanische Community entstanden, die weiterwächst. Durch internationale Schulen und Kindergärten findet eine reibungslose Integration mexikanischer Bürgerinnen und Bürger in Bayern statt.