Geschäftschancen
Trotz der gesunkenen Ölpreise ist die wirtschaftliche Lage in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) relativ stabil.
Geschäftschancen ergeben sich vor allem im Zuge der wirtschaftlichen Diversifikationsbemühungen in den Emiraten. Schlüsselsektoren sind Logistik, Handel, Gesundheit, Tourismus und Finanzdienstleistungen, aber auch energie- und kapitalintensive Industriezweige (Stahl, Aluminium, Petrochemie) und Hochtechnologie (Mikrochipproduktion, Erneuerbare Energien). In diesen Sektoren können die VAE ein wichtiger Absatzmarkt bzw. Kooperationspartner für bayerische Firmen werden. Bayerische Technologie ist auch bei der angestrebten Diversifikation der Energieversorgung in den VAE gefragt sein.
Zu den Top-Themen in der VAE-Wirtschaftspolitik gehören aktuell die Felder Digitalisierung, Green Economy (Erneuerbare Energien) und Food Security.
Ein weiterer Meilenstein im Diversifizierungsprozess ist der Aufbau eines regionalen Hubs im Bereich Medizin. Eine Vorreiterrolle hat dabei das Emirat Abu Dhabi eingenommen. Abu Dhabi gelang es international namenhafte Kliniken anzusiedeln. Dazu zählen das John Hopkins University Hospital, Mayo Clinic und die Cleveland Clinic. Cleveland Clinic verwaltet seit 2007 das größte staatliche Krankenhaus. Weitere geplante Krankenhausprojekte in Dubai und Abu Dhabi sowie in den nördlichen Emiraten bieten Raum für medizinische Dienstleistungen und Medizintechnik.
Die Regierung der VAE plant, die Zahl der in die VAE reisenden Medizintouristen zu erhöhen, um das Land als Zentrum für beispiellose Gesundheitsversorgung in der Region zu etablieren. Darüber hinaus wollen sie über ihrer Innovationsstrategie fortschrittliche technologiebasierte Gesundheits- und Therapiedienstleistungen etablieren. Diese beinhalten Roboterchirurgie, Pharma- und Biotechnologieindustrie sowie die Entwicklung medizinischer Forschung zur Behandlung chronischer Krankheiten und Datenbanken zur Verwaltung von Krankheiten für ein vollständig integriertes Gesundheitssystem.
Die VAE importieren circa 90 Prozent ihrer Lebensmittel. Seit 2009 wächst der Lebensmitteleinzelhandel Umsatz kontinuierlich. Der steigende Konsum kann unter anderem auf die wachsende Bevölkerung, den zunehmenden Lebensstandard und steigenden Einkommen zurückgeführt werden.
Bereits vor der Corona-Krise haben die VAE das Ziel in den Blick genommen, die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten zu verringern. Gefragt sind Anbautechniken mit geringem Wasserverbrauch. Vertical-Farming und Hydrokultur stehen im Fokus.
In Indien
Die Prognosen für Wachstum und Geschäftschancen in Indien sind sehr positiv. Ein jährliches Wirtschaftswachstum von rund sieben Prozent und die viertgrößte Kaufkraftparität weltweit geben Indien die Möglichkeit, seine derzeitige weltwirtschaftliche Position zu sichern beziehungsweise weiter auszubauen. Ein gleichbleibend niedriger Kurs der Rupie gegenüber dem Euro unterstützt dabei bayerische Exportbemühungen.
Bangalore und Hyderabad, als IT-Zentren des Landes, erleben einen nicht abflachen wollenden Boom. Eines der ersten deutschen Unternehmen, das dies für sich zu nutzen wusste, ist SAP, das bereits 1998 seinen Standort in Bangalore eröffnete. Nach wie vor gilt der IT-Sektor als einer der gröβten Wirtschaftsbereiche und wird dies aufgrund des zu erwartenden stetigen Wachstums auch bleiben.
Die Start-up Szene stellt derzeit einen der am schnellsten wachsenden Sektoren dar und hat alleine im ersten Halbjahr 2016 mehr als 2,1 Milliarden US-Dollar an Investitionen akquirieren können. Neben den groβen Venture Capital Firmen Indiens drängen auch vermehrt Investoren aus Europa auf diesen vielversprechenden Markt. Die gröβten weiteren Industriesektoren in Indien sind Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Agrartechnik und Pharmaindustrie. In diesen Bereichen besteht bereits eine Vielzahl an Vertretungen groβer deutscher Globalplayer, sowie bayerisch-indischer Joint Ventures. Die Regierung Indiens verfolgte in den letzten Jahren eine investorenfreundliche Finanzpolitik, was zu einer sukzessiven Liberalisierung vieler Industriebereiche führte und einen Eintritt in den indischen Markt nachhaltig vereinfachte. Des Weiteren wurden in den letzten Jahren vier Programme in Form von „Smart City“, „Make in India“, „Skill India“ und „Clean India“ eingeführt, um sich auf den Gebieten effektiver Stadtplanung, Investorenakquise, Bildung sowie Umweltschutz weiterzuentwickeln und somit perfekte Voraussetzungen für lokale sowie internationale Firmen zu schaffen.