Fakten
Die Ukraine ist ein großes Land mit einer Fläche von 603.550 Quadratkilometern und 37,7 Millionen Einwohnern (Stand 2023, Quelle GTAI). Davon sind 57,6 % der Einwohner im Alter von 25 bis 64 Jahre.
Im Jahr 2023 betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Ukraine 178,3 Mrd. US Dollar, was einem pro Kopf Wert von 4.729 US-Dollar entspricht. Laut Daten aus dem Jahr 2022 haben die folgenden Wirtschaftszweige den größten Anteil am ukrainischen BIP: Bergbau und Industrie (20,4 %), Handel, Gaststätten und Hotels (14,8 %), Transport, Logistik und Kommunikation (9,7 %), Land-Forst-Fischereiwirtschaft (9,3 %) und der Bau (1,4 %).
Im ersten Jahr der russischen Vollinvasion 2022 verzeichnete das ukrainische BIP einen Einbruch von 28,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2023 erholte es sich leicht und wuchs um 5,3 %.
Trotz des Kriegs blieb die Ukraine für ausländische Investoren attraktiv. Die ausländischen Direktinvestitionen betrugen im Jahr 2021 über 65 Mio. Dollar und verringerten sich im ersten Kriegsjahr 2022 auf ca. 50 Mio., was angesichts der schwierigen militärischen, wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen ein guter Wert ist. Neuere Zahlen zeigen eine Erhöhung der Investitionen im Jahr 2023 auf über 54 Mio. Dollar.
Deutschland zählte 2023 mit einem Anteil von 4,6 % an den Direktinvestitionen zu den wichtigen ausländischen Investoren, nach Zypern (32,3 %), den Niederlanden (20,0 %) und dem Vereinigten Königreich (5,0 %). Die wichtigsten Wirtschaftszweige für Investitionen sind das Verarbeitende Gewerbe (22,6 %), der Handel, sowie die Instandhaltung und Reparatur von Kfz (17,3 %), der Bergbau und die Gewinnung von Steinen und Erden (9,5 %) und Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (8,4 %).
Durch den Krieg verzeichnete die Ukraine eine sinkende Exportquote (Anteil der Exporte am BIP). Von 33,0 % im Jahr 2021 sank diese auf 20,3 % im Jahr 2023. Zu den wichtigsten Exportgütern gemäß der „Standard international trade classification“ (SITC) gehörten 2023 vor allem Nahrungsmittel (36,2 %), natürliche Öle, Fette und Wachse (15,5 %), Rohstoffe (ohne Brennstoffe, 15,5 %) sowie Eisen und Stahl (8,8 %). Zu den wichtigsten Importgütern gehörten 2023 chemische Erzeugnisse (15,1 %), Produkte der Petrochemie (12,3 %), Kfz und -Teile (10,5 %), Maschinen (8,2 %) und Nahrungsmittel (7,9 %).
Deutschland belegte mit 5,6 % den fünften Platz unter den wichtigsten Abnehmerländern, hinter Polen (13,2 %), Rumänien (10,4 %), China (6,7 %) und der Türkei (6,5 %). Unter den Lieferländern belegte Deutschland 2023 den dritten Platz (8 %), hinter China (16,4 %) und Polen (10,3 %).
Im ersten Halbjahr 2024 verzeichneten die deutschen Importe in die Ukraine einen Zuwachs von 20 %, Exporte nach Deutschland stiegen um 6,6%. Diese Entwicklung demonstriert, dass sich die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Ukraine und Deutschland, trotz des Krieges und der herausfordernden wirtschaftlichen Lage, positiv entwickeln.