Fakten

Mit rund 10 Millionen Einwohnern und einer Fläche von knapp 100.000 km² zählt Ungarn zu den kleinen bis mittelgroßen Staaten in der Europäischen Union. Ungefähr 64 Prozent der Bevölkerung wohnen in Städten, darunter 18 Prozent allein in der Hauptstadt Budapest. Ungarn liegt in direkter Nachbarschaft zu Österreich, der Slowakei, der Ukraine, Rumänien, Serbien, Kroatien und Slowenien. Ungarn ist eine parlamentarische Demokratie mit einem Ein-Kammer-Parlament. Das Land ist seit 1999 Mitglied der NATO und seit 2004 Mitglied der Europäischen Union.

Ungarn beherbergt rund 200 Industrieparks, in denen etwa 4.000 deutsche Unternehmen angesiedelt sind. Sie erbringen ca. 30 Prozent der ungarischen Industrieproduktion. Die Stromversorgung wird zu rund je einem Drittel durch das Atomkraftwerk in Paks (knapp 100 km südlich von Budapest), herkömmliche Wärmekraftwerke und Importe gedeckt. Aus erneuerbaren Energien kommen ca. 19 Prozent der Primärenergie-Erzeugung, das ist etwas weniger als im europäischen Durchschnitt (ca. 22 Prozent).

Ungarn ist eine moderne Dienstleistungsgesellschaft mit einem starken industriellen Sektor. Die Rolle der Landwirtschaft ist in den vergangenen Jahrzehnten stetig zurückgegangen. Der Tourismus stellt einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für das Land dar. Jährlich besuchen fast 44 Millionen Touristen Ungarn und geben über vier Milliarden Euro aus. Beliebtestes Ziel der ausländischen Gäste ist Budapest (40 Prozent). Ferner verfügt Ungarn über eine hochentwickelte Industrie, die sehr stark exportorientiert ist: Fast 60 Prozent der Produktion gehen ins Ausland. Das verarbeitende Gewerbe wird vor allem von ausländischen Unternehmen geprägt, die rund zwei Drittel der Produktion erbringen; im Export liegt ihr Anteil noch deutlich darüber. Wichtigste Branchen sind der Fahrzeugbau, die Elektroindustrie und die chemische Industrie. Wirtschaftliches Zentrum des Landes ist Budapest. Hier werden 38 Prozent der Wertschöpfung erbracht, zusammen mit dem umgebenden Komitat Pest sogar 48 Prozent. Weitere wichtige Wirtschaftsstandorte sind – mit großem Abstand – Győr, Miskolc, Pécs, Kecskemét und Szeged. Die Wirtschaftskraft je Einwohner unterscheidet sich deutlich nach Regionen. Sie erreicht in Budapest weit mehr als das Doppelte des Landesdurchschnitts. Rund drei Viertel des Warenverkehrs wird mit den EU-Mitgliedsstaaten abgewickelt, mit Abstand bedeutendster Handelspartner ist Deutschland. Wichtigste Exportgüter sind Maschinen und Anlagen, elektronische Erzeugnisse, Fahrzeuge und Fahrzeugbauteile sowie chemische Produkte. Seit 2009 erwirtschaftet Ungarn regelmäßig einen beträchtlichen Ausfuhrüberschuss. Ungarn zählt weltweit zu den am stärksten exportorientierten Volkswirtschaften. Die Ausfuhren von Waren und Leistungen entsprechen ca. 100 Prozent des BIP.